Frankfurt – Georg Schneidenbach (79) geht seit Jahren nur mit Krücken, ist gebrechlich. Und doch: ein Nachbar schlug auf ihn ein, verletzte den wehrlosen Rentner schwer. Georg Schneidenbach erstattete Anzeige, doch der Staatsanwalt lehnt ein Verfahren ab. Georg Schneidenbach hat den Glaube an Gerechtigkeit verloren.
Seine rechte Schulter musste zweimal operiert werden, die Schmerzen im Bein sind seit dem Angriff unerträglich geworden. Schneidenbach kennt seinen Angreifer, die beiden sind Nachbarn: „Der hat sich mit allen angelegt.“

Schneidenbach war sportlich, beim Bund, später Zollmitarbeiter am Flughafen. Jetzt fühlt er sich wehrlos: „Er ist sofort auf mich los, schrie „ich bring Dich um.“
Scheidenbach geht zu Rechtsanwältin Katja Eva Spies aus Frankfurt, sie bereitet sich auf ein Verfahren vor. Dann das Schreiben der Staatsanwaltschaft, dass der Staat kein Interesse an der Strafverfolgung hat, auf den Privatklageweg verweist.
Spies: „Ich kann mir das nicht erklären. Kleinigkeiten gehen bis zur Anklage, aber hier passiert nichts.“ Begründung der Staatsanwaltschaft: Von Schneidenbachs Gegner gehe keine Gefahr für die Allgemeinheit aus.
Die Anwältin strebt jetzt ein Zivilverfahren an, will Schadenersatz, Schmerzensgeld rausholen.
Fotos: Alexander Heimann/Vollformat